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Verbessern Kandidaten aus NPO, die parteipolitische Werte übernehmen, ihre Chancen auf Wahlerfolg?

In einem soeben in der Zeitschrift Policy & Politics erschienenen Beitrag untersuchen Oto Potluka, leitender Forscher am CEPS, und Marybel Perez (ehemals CEPS) die Beziehung zwischen der Annahme von parteipolitischen Kernwerten und den Wahlaussichten eines Individuums. Basierend auf einer Umfrage unter 355 lokalen Kandidierenden in Prag, Budapest und Bratislava zeigen die Autoren, dass viele aufstrebende Politiker Kernwerte einer Partei übernehmen, um ihre Erfolgsaussichten bei der Kandidatur für die Kommunalwahl zu verbessern. Während die Bereitschaft, einer politischen Partei beizutreten, zwar die Wahrscheinlichkeit erhöht, als Kandidatin oder Kandidat aufgestellt zu werden, steigen die tatsächlichen Wahlchancen allerdings nicht.

Die Ergebnisse deuten darauf hin, dass das Wählerverhalten von anderen Faktoren und insbesondere von der nationalen Stellung der politischen Parteien beeinflusst wird. Die Erkenntnis, dass lokale politische Fragen bei Kommunalwahlen der nationalen Politik untergeordnet sind, lässt Zweifel an den Möglichkeiten für effektives lokales kollektives Handeln aufkommen und hat Auswirkungen auf unser Verständnis von lokaler Führung und auf Politiken, die Dezentralisierung fördern wollen.

Potluka, O., & Perez, M. (2018). Do candidates from non-profit organisations who adopt party political values improve their chances of electoral success? Policy & Politics. doi: https://doi.org/10.1332/030557318X15296528666750 (eingeschränkter Zugang)